Unser MdB Dr. Kippels zum Rathaus
Abriss des alten Bedburger Rathauses: Zerstörung eines Kulturgutes
Es kann nur als Skandal bezeichnet werden, wie die Verwaltung der Stadt Bedburg mit dem wertvollen Kulturgut des alten Rathauses der Stadt Bedburg umgehen will. In der Sitzungsvorlage des Stadtentwicklungsausschusses vom vergangenen Dienstag wurde fast beiläufig auf die Untersuchungen der Gebäudesubstanz verwiesen und die Notwenigkeit des Umdenkens erwähnt. Unterlagen blieb die Verwaltung schuldig.
In der Sitzung wurde dann ernsthaft der Abriss des historischen Wahrzeichens von Bedburg in die Diskussion geworfen.
Seit fast zwanzig Jahren verfolge ich die Idee eines Kulturzentrums für Kunst, Kultur, Brauchtum und Vereinstätigkeit in der Stadt Bedburg. Einer konsequenten Behandlung im Ausschuss oder im Rat wurde durch die Verwaltung mit Unterstützung der SPD-Fraktion eine Absage erteilt. Obwohl die Durchführung von mehreren Bürgerworkshops, die meinen Vorschlag sogar bestätigten, und Interessenbekundungen durch die ansässigen Vereine erfolgten, sollte dann erst eine bauliche Untersuchung und anschließend ein Architektenwettbewerb durchführt werden. Auch wurde dem Hinweis auf die Einschaltung von fachlicher Erfahrung und Kompetenz für die Behandlung von Baudenkmälern, unter anderem des Landeskonservator Dr. Stürmer, nicht gefolgt.
Stattdessen wird seit Jahren durch Untätigkeit und trotz des Vorhandenseins von Mitteln aus dem INSEK das Fortschreiten des Verfalls billigend in Kauf genommen.
In der Verwaltung und offenbar auch bei Bürgermeister Solbach sowie der SPD fehlt es vollkommen an einem Erhaltungsinteresse des Gebäudes und Verfolgung der lokalen Interesses an der Entstehung eines Kulturzentrum. Der Vorgang muss daher dringend in fachlich kompetente Hände gelegt werden und durch den Rat der Stadt Bedburg begleitet werden.
Der Abriss des alten Bedburger Rathauses wäre ein unwiederbringlicher Kultur- und Geschichtsverlust für die Stadt Bedburg. Das Haus symbolisiert Jahrhunderte der Stadtgeschichte und ist Mahnmal gegen radikale Auswüchse einer Gesellschaft.
Eine Erhaltung lässt sich auch finanziell darstellen, da sie schon im INSEK angelegt ist und zum Beispiel im Programm KulturInvest des Bundes erfolgt. Dazu gehört aber der klare Wille und das Bekenntnis in den Erhalt und die Wiederherstellung und Folgenutzung des Gebäudes für die Bedburger Bevölkerung. Alleine die Erwägung des Abrisses eines Gebäudes, das noch bis vor wenigen Jahren aktiver Verwaltungssitz war, zeigt die vollkommene Fehlorientierung der Verwaltung und deren Führung.
Ich werde mich auch weiterhin für das ortsbildprägende und geschichtsbeladene Gebäude einsetzen.